Kultur für alle: Das neue Programm des Volkstheaters Wien will verbinden

© Stefan Baumgartner

Mit Spannung erwartete das Publikum die erste Spielzeit von Jan Philipp Gloger als Künstlerischem Direktor des Wiener Volkstheaters – nun ist das Programm für 2025/26 offiziell vorgestellt. Gemeinsam mit einem neu formierten Leitungsteam und unter dem Motto „Spürst dich noch?“ geht das Haus in eine künstlerisch wie gesellschaftlich ambitionierte Zukunft.


Live-Termine

Volkstheater

Neues Programm am 23. Juni 2025 verfügbar

Aus der letzten Saison:
Romeo und Julia - V°T//Bezirke
Wiener Festwochen: 
All About Earthquakes - Christopher Rüping
The Brotherhood - Carolina Bianchi Y Cara de Cavalo
Robin Hood - Moved by the Motion / Wu Tsang
 

Termine und Venues auf dem Stand vom 19.05.2025

Ein Theater für alle – mit neuem Selbstverständnis

Schon das neue Logo des Hauses deutet auf einen konzeptionellen Wandel hin: Das Volkstheater möchte sich als verbindendes Element in einer auseinanderdriftenden Gesellschaft positionieren. Die Gestaltung spielt bewusst mit Sprache und Typografie – ein Symbol für Offenheit, Dialog und Vielfalt. Mit dieser Neuausrichtung unterstreicht Gloger sein Ziel, das Theater als Ort gelebter Gemeinschaft zu etablieren.

Vielstimmiger Auftakt: Drei Premieren an einem Wochenende

Den offiziellen Spielzeitbeginn markiert die Premiere von „Ich möchte zur Milchstraße wandern!“ am 12. September 2025. Gloger selbst inszeniert diese Zusammenstellung dreier Werke von Jura Soyfer – einem Autor, der mit satirischem Scharfsinn soziale Ungerechtigkeiten kritisierte. Soyfers Texte wirken bis heute nach, besonders in einer Zeit politischer Spannungen.

Am Folgetag wird „Pseudorama – Eine zu 99% analoge virtuelle Realität“ in der Dunkelkammer uraufgeführt – eine Kooperation mit der investigativen Plattform DOSSIER, inszeniert vom Regieduo DARUM

Den Abschluss des Premierenwochenendes bildet „Caché“, eine Theateradaption des gleichnamigen Films von Michael Haneke, mit hochkarätiger Besetzung um Johanna Wokalek und Sebastian Rudolph. Regie führt Felicitas Brucker.

© Stefan Baumgartner
Jan Philipp Gloger bei der Pressekonferenz am 12. Mai

Breites Spektrum – von Antike bis Gegenwart

19 Premieren, vier Wiederaufnahmen und zahlreiche Außenprojekte verdeutlichen den programmatischen Anspruch. Klassiker wie Sophokles’ Ödipus Tyrann (Regie: Nicolas Stemann) oder Schnitzlers Traumnovelle (Regie: Johanna Wehner) stehen ebenso auf dem Spielplan wie zeitgenössische Stoffe: „The Boys Are Kissing“ von Zak Zarafshan erlebt seine deutschsprachige Erstaufführung, Ada Bergers und Liv Strömquists „Liv, Love, Laugh Strömquist“ feiert Premiere im Februar 2026.

Auch gesellschaftlich relevante Themen erhalten Raum, etwa in Ran Chai Bar-zvis Stück „FOMO – Liebeserklärung an die Angst unserer Zeit“ oder dem Projekt „Ukrainomania“, das gemeinsam mit dem Zankovetska-Theater Lviv entsteht.

Nachwuchs, Vermittlung und neue Stimmen

Neben 20 Schauspieler:innen verstärken zwei Studierende der Kunstuniversität Graz das Ensemble im Rahmen ihrer Ausbildung für eine Spielzeit. Bildungsarbeit und Teilhabe spielen eine zentrale Rolle im neuen Konzept – mit Theater in den Bezirken, Angeboten für Familien und Formaten im öffentlichen Raum. Die Rote Bar bleibt als experimentelle Spielstätte erhalten und wird um neue Veranstaltungsformate ergänzt.

Ein besonderes Highlight dieser Saison stellt auch die Einführung des Jura Soyfer Preises dar. Ab 2026 wird dieser mit 30.000 Euro dotierte Dramatikpreis im Zweijahresrhythmus vergeben – ein starkes Signal zur Förderung kritischer Autor:innenstimmen.

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Volkstheater

Neues Programm am 23. Juni 2025 verfügbar

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