
Nestroy-Preis 2025: Österreichs Theater feiert seine Besten

Am 23. November 2025 stand das Wiener Volkstheater wieder ganz im Zeichen des Nestroy-Preises. Bei der 26. NESTROY-Gala würdigte der Wiener Bühnenverein herausragende Produktionen und Künstler:innen der Theatersaison 2024/25. Insgesamt wurden Preise in 14 Kategorien vergeben – vom Lebenswerk bis zu Nachwuchs- und Spezialauszeichnungen.
Was der Nestroy-Preis auszeichnet
Der Nestroy-Preis gehört seit dem Jahr 2000 zu den wichtigsten Theaterauszeichnungen Österreichs. Prämiert werden Leistungen an Wiener Bühnen ebenso wie bemerkenswerte Arbeiten aus den Bundesländern sowie ausgewählte Produktionen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Grundlage ist das Juryvotum einer siebenköpfigen Kritiker:innenrunde; dazu kommt ein eigener Publikumspreis per Online-Abstimmung.
Die Gala 2025 im Überblick
Die Preisverleihung fand – wie bereits im Vorjahr – im Volkstheater statt. Moderiert wurde der Abend von Nadja Bernhard und Peter Fässlacher, musikalisch begleitet von Max Tschida & Band. Für Konzept und Ablauf (Buch) zeichnete Fritzi Wartenberg verantwortlich, die Regie der Gala übernahm André Turnheim.
Schon im Vorfeld war klar: Der Lebenswerkpreis geht an den Burgtheaterschauspieler Martin Schwab – eine der prägenden Stimmen des österreichischen Theaters der letzten Jahrzehnte.
Die zentralen Gewinner:innen des Nestroy-Preises 2025
Doppelerfolg für „Fräulein Else“
Zu den großen Abräumern des Abends zählte „Fräulein Else“ am Volkstheater:
- Leonie Böhm erhielt den Nestroy für Beste Regie.
- Julia Riedler wurde als Beste Schauspielerin ausgezeichnet – für ihr intensives Solo in der Schnitzler-Adaption.
Damit wurde eine Produktion geehrt, die klassische Vorlage und heutige Lesart mit klarer Handschrift verbindet und zugleich dem Volkstheater ein starkes Preiszeichen in dieser Saison setzt.
Schauspielpreise und Nebenrolle
- Bester Schauspieler: Nils Arztmann für seine Rollenarbeit in „Das Vermächtnis“ (Theater in der Josefstadt).
- Beste Nebenrolle: Itay Tiran für seinen Auftritt in „Burgtheater“ (Festwochen-/Burgtheater-Koproduktion nach Jelinek).
Preise für Stücke und Aufführungen
Auch über die Stadtgrenzen hinaus wurden markante Produktionen gewürdigt:
- Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum: „Die Maschine oder: Über allen Gipfeln ist Ruh“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
- Beste Bundesländer-Aufführung: „The Broken Circle“ am Landestheater Linz (Kammerspiele).
- Bestes Stück (Autor*innenpreis): „Verbranntes Land (Salty Irina)“ von Eve Leigh, uraufgeführt am Schauspielhaus Wien.
Nachwuchs, Spezial- und Publikumspreis
- Nachwuchs Autor*in: Lena Riemer für „aufstiegskörper. ein fühlversuch.“ (Theater am Werk / Wiener Wortstaetten).
- Nachwuchs Schauspiel: Pauline Großmann für „Gabriel“ (Salzburger Landestheater).
- Spezialpreis: DARUM (Victoria Halper & Kai Krösche) für die Installation „[EOL]. End of Life“.
- Publikumspreis: Petra Alexandra Pippan (Landestheater Tirol) – gewählt vom Publikum im Online-Voting.
Warum diese Preisvergabe ein Signal setzt
Die Nestroy-Gala 2025 stellte nicht nur künstlerische Spitzenleistungen ins Rampenlicht, sondern markierte auch einen Moment des Zusammenhalts in einer Saison, die viele Häuser unter Budgetdruck und strukturellen Herausforderungen erleben. Gerade vor diesem Hintergrund wirkte der Abend wie ein gemeinsames „Durchatmen“ der Szene: Anerkennung, Sichtbarkeit und öffentliche Aufmerksamkeit wurden gezielt auf jene Arbeiten gelenkt, die Theater heute neu denken – von großen literarischen Stoffen bis hin zu performativen und digitalen Formen.
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